no need cover Violetta Parisini

„no need“ ist da!

ich freu mich riesig, euch heute die erste Single aus meinem kommenden Album vorstellen zu dürfen:
„no need“ ist da – mein Ausruh-Lied – und ich freu mich sehr, wenn ihr es hört und teilt und weitererzählt!

Mit „Ausruhen“ meine ich: das Handy weglegen, in die Luft schauen, spazieren gehen ohne Zweck und Ziel, auf der Couch liegen, die Augen schließen und träumen. Nichts tun, nichts sein müssen, nichts brauchen.
Das ist ein großes Thema für mich, denn ich habe erst im Laufe der letzten Jahre gelernt, wie wichtig es für mich, mein Wohlbefinden und meine Kreativität ist, mich auszuruhen. Und wie schwer es mir fällt. In „no need“ besinge ich also das nichts-tun-und-nichts-sein-müssen. Wie geht’s euch denn mit dem Ausruhen? Fällt es euch leicht? Oder braucht ihr noch ein paar gute Argumente, um euch zu erlauben, öfter auszuruhen? Also falls ja, bitte, hier sind drei:

1. es ist heilsam!

Es ist ja immer was zu tun, und nicht nur (Erwerbs-)Arbeit, sondern auch: informiert bleiben (die täglichen Nachrichten machen das Ausruhen-ohne-schlechtes-Gewissen wirklich nicht leichter), die Geschirrspülmaschine, das Einreichen der Arztrechnung, die Dinge, die es zu besorgen gilt, das Abendessen, sms beantworten, und so weiter.
Das Ausruhen ist nicht nur schwierig, weil all das im Weg steht, sondern, weil man sich’s in den Weg stellt. Die Logik des immer-produktiv-sein-müssens ist tief in uns eingeschrieben, und es ist nicht nur wegen der Welt, in der wir leben, sondern auch, weil das immer-beschäftigt-sein dabei hilft, nicht spüren zu müssen, was man mit sich herumträgt.

Doch den eigenen Gefühlen Raum zu geben, gefühlt zu werden, anstatt sie wegzudrücken, ist manchmal vielleicht unangenehm, aber jedenfalls heilsam, bzw. der erste Schritt dorthin.

Hier also die erste Komponente des sich-ausruhens: Spüren, was da ist, es anerkennen, fühlen, durchdenken, vielleicht sogar schon loslassen. Ich glaube, und erfahre auch, dass das die Basis für innere Klarheit ist, auch wenn das Loslassen meistens nicht so klappt, wie ich es gerne hätte.

2. es ist nachhaltig und macht innerlich unabhängig!

Also beim Ausruhen verbraucht man ja nicht mehr Ressourcen, als man zum Atmen eben braucht. Das ist doch schon ein sehr überzeugender Punkt.
Und: man steht dem höher-schneller-weiter-mehr nicht zur Verfügung, ja, man löst sich sogar aktiv daraus.
Ausruhen und zu sich kommen widersprechen der kapitalistischen Logik des immer-mehr, der „hustle-culture“, dem ständig-zur-Verfügung-stehen.
Man steht niemandem zur Verfügung außer sich selbst, man ist weder als Konsument*in noch als Vergleichsobjekt oder Vergleichende erreichbar, und kommt, so empfinde ich das, in einen inneren Raum, in dem man sich ganz unabhängig machen kann von der Außenwelt, in der es so viel zu tun und zu wollen gilt. In diesem Raum – der ultimative room of one’s own – dürfen die eigenen Gedanken und Gefühle und Träume gedacht gefühlt und geträumt werden, vielleicht auch ausgemistet von allem, was man zu brauchen oder müssen glaubt. Und wenn man sich regelmäßig in diesen inneren Raum begibt – ein Raum der Ruhe und (altmodisches Wort, aber gut!:) Besinnung – macht das innerlich unabhängig.
Diese innerliche Unabhängigkeit macht uns, denke ich, auch weniger empfänglich für Demagogen, die uns einreden wollen, dass jemand anderer schuld ist, wenn es uns gerade nicht gut geht. Und sie gibt uns Raum, unsere Überforderung zu fühlen und zu ordnen, um danach wieder ins Tun kommen zu können.

Vielleicht, weil wir in der Ruhe spüren, dass da, in unserem Atem, in unserem Herzen, in unserem Leben und den Beziehungen die wir pflegen, ganz schön viel Gutes ist. Und weil die unangenehmen Gefühle, die wir eben auch haben, niemandes Schuld sein müssen, sondern zu jedem Leben dazugehören.

3. es verbessert die Gedächtnisleistung und Kreativität 

Ich lese gerade „Die Kunst des Ausruhens“, da steht das drin, und außerdem noch eine Liste der Dinge, die Menschen am liebsten tun, um auszuruhen, ohne meine in-die-Luft-schau-Strenge (einer der Punkte ist Fernsehen!).

OK!
Seid ihr überzeugt? Liegt ihr schon auf der Couch?
Ich will nicht sagen, dass ihr im Ausruhen alle Probleme löst, aber ich will sagen, dass das Ausruhen eine Ermöglichungsbedingung dafür ist, die Probleme klarer zu sehen und erste Schritt in Richtung Lösung zu gehen. Ganz abgesehen vom instant-wellness-Effekt. Selbstfürsorge ahoi!

Ahja, aber vergesst nicht auf’s Hören, gell? Hier!
(ja, erwischt, auch ich bin ein Teil der Marktwirtschaft, die was von euch will:)
((bin aber nicht böse wenn ihr das Lied nicht hört, weil ihr stattdessen spazieren geht und in den Tag hinein träumt, ja, echt nicht!))

Bis bald!
Violetta

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