Violetta Parisini Trio live

ein Trio-Konzert in der Sargfabrik Wien, und: miteinander im Gespräch bleiben

Liebe Lesende,

Am 13.12. spiele ich mit Peter Rom und Hanibal Scheutz ein Konzert in der Sargfabrik, Weihnachts-Special heißt das dann, vielleicht, um als vorweihnachtliches Geschenk an sich selbst und die eigenen Freund*innen mit uns einen gemeinsamen Abend zu verbringen! Das würde mich riesig freuen, denn in den letzten Tagen bin ich draufgekommen, dass momentan vor allem eine Sache in meinem Leben zu kurz kommt: Gemeinschaft oder auch Community!
Wie auch immer man es nennt: es tut gut, wenn wir uns verbunden fühlen – miteinander und vielleicht auch mit der Idee, dass wir gemeinsam Licht sein können in sich verdunkelnden Seiten. Bei Konzerten spüre ich diese Verbundenheit immer sehr stark, und ich freu mich natürlich, wenn ihr da mitmacht!

hier also, bevor ich weiter schreibe, die Daten für das Konzert: 
13.12.2024
live im Trio Sargfabrik / Wien
Goldschlagstraße 169, 1140 Wien
18h30 / 19h30 
tickets
Meine momentane Gedankenwelt teile ich in den darauffolgenden Zeilen mit euch, falls euch die interessiert, freu ich mich natürlich, wenn ihr weiterlest. 

Also, wo waren wir, ja: es tut gut, wenn wir uns verbunden fühlen – miteinander und vielleicht auch mit der Idee, dass wir gemeinsam Licht sein können in diesen sich verdunkelnden Seiten. Spätestens seit der US-Wahl fällt es mir schwer, positiv in die Zukunft zu sehen. Rassismus und Frauenfeindlichkeit (yourbodymychoice – was???) haben Aufschwung, die Klimakrise wird ausgeblendet („drill baby drill„), und ein verrückter Superreicher darf die US-Finanzen nach seinem Geschmack umbauen, Interessenskonflikte scheinen dabei völlig egal zu sein. Die USA wären nicht das erste Land, das Rückschritte macht, was Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit betrifft, und das ist es glaube ich, was mich so beängstigt: ich dachte, die große Bewegung der Welt verläuft positiv: weniger Armut, mehr Demokratie. Und das war bis vor einigen Jahren auch so. Aber momentan fühlt es sich so an, als würde sich diese Richtung umkehren. 

Das Gegenrezept? Ich glaube, es gibt viele. Viele gute Ideen, viele kluge Menschen, viele wirksame Organisationen. Denen gilt es, den Rücken zu stärken, durch mithelfen oder spenden.

(Zum Beispiel: Lesepate*in werden in Wiener Volksschulen oder bei der Caritas mithelfen. Geld spenden für Menschenrechte amnesty international, für’s Nachdenken über Verteilungsgerechtigkeit Momentum Institut, für die psychische Gesundheit von Traumatisierten: Hemayat. Sich weiterbilden und mit anderen über fake news sprechen und wie man sie erkennt. Das sind die ersten Beispiele, die mir einfallen, ich bin mir sicher, ihr habt selbst noch 1000 weitere Ideen.)

Aber ich glaube auch, dass wir jetzt mehr denn je gefordert sind, in unserem Alltag im Gespräch zu bleiben. Mit jenen, die uns auf neue Ideen bringen, unterstützen und nähren, aber auch mit Leuten, die völlig anderer Meinung sind. Ich glaube, dass in jedem Menschen Vernunft und Güte wohnen, und wir müssen aufpassen, dass wir das denen aus dem jeweils anderen Lager nicht absprechen. Nachdem ich gestern diesen schönen instagram-post der Black Lives Matter – Bewegung gelesen habe, ist mir gekommen, wie dringend wir immer wieder darauf pochen müssen, dass wir einander die Menschlichkeit nicht absprechen, nur weil wir die Meinungen unseres Gegenübers falsch finden.

Alle Menschen haben ähnliche Bedürfnisse, nur die Strategien, sie zu erfüllen, sind unterschiedlich. Und die, die eine Partei gewählt haben, die man selbst absolut furchtbar findet, haben wahrscheinlich nicht alle aus bösem Willen gehandelt. Sondern, weil sie Hoffnung hatten, dass diese Partei ihnen dabei hilft, ihre Bedürfnisse zu stillen. Das Bedürfnis nach Sicherheit zB legen manche so aus, dass sie ihre Kinder in das dickste Auto, das sie finden können, setzen, um sie in die Schule zu bringen, oder sich eine Waffe kaufen, um sich verteidigen zu können. Andere wollen dieses Bedürfnis stillen, indem sie breitere Fahrradwege bauen, erneuerbare Energie fördern und strengere Waffengesetze durchsetzen wollen. Ein Gespräch zwischen diesen zwei Parteien wird wohl eher schwierig, wenn man nur ihre Strategien betrachtet. Wenn wir aber zurückkommen zu den dahinter liegenden grundlegenden Bedürfnissen, könnte es sein, dass sie zumindest miteinander reden können. 

Versteht mich nicht falsch, ich bin eine Verfechterin von Fahrradwegen, erneuerbaren Energien und strengen Waffengesetzen (was bei uns ja glücklicherweise auch der Fall ist), weil ich sicher bin, dass das langfristig die besseren Ideen sind. Weil ich in die Zukunft denke, auch in die ferne Zukunft, und mich die Auswirkungen der Klimakatastrophe mehr besorgen als alles andere. Im Traum würde ich mir kein dickes Auto kaufen oder übers Wochenende in eine andere europäische Stadt fliegen, auch auf Waffen hab ich keinerlei Lust: das alles fühlt sich für mich durch und durch falsch an. Und ich würde im Gespräch mit einem oben zusammenfantasierten Gegenüber alles tun, um es davon zu überzeugen, dass der langfristig zum Besseren führende Weg der auch in diesem Moment jedenfalls Bessere ist. Aber wenn wir uns auf der Ebene unserer Bedürfnisse begegnen und mein Gegenüber mir seine Bedürfnisse und Motivation klarmachen kann, stehen die Chancen hoch, dass wir friedlich miteinander bleiben und vielleicht sogar im Laufe der Zeit Kompromisse oder ein paar gemeinsame Nenner finden. Und das, denke ich, ist momentan das Wichtigste, denn je weiter sich die Lager voneinander entfernen, je mehr sich die Leute in ihrer eigenen Bubble verschanzen, desto weniger Chance auf irgendein Vorankommen in den großen Problemen unserer Zeit wird es geben.

Ja. Also. Ihr seht, ich hab keine eindeutigen Lösungen, aber viele Gedanken.

Ich würde mich sehr freuen, euch beim nächsten Konzert zu sehen, miteinander. 
Alles Liebe!
Violetta

PS.: hier geht’s zu meinem instagram 


TERMINE

13.12.2024
live im Trio Sargfabrik / Wien
Goldschlagstraße 169, 1140 Wien
18h30 / 19h30 
tickets


22.1.2025
live solo im Bar Café Hildegard / Kirchdorf a.d. Krems / OÖ
Simon-Redtenbacher-Platz 3, 4560 Kirchdorf/Krems
20h
tickets vor Ort

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