Kinder kriegen und Kunst machen, ein Drahtseilakt

Vorgeschichte im Augarten

Vor einigen Wochen traf ich Nikola. Sie hatte mich schon im Herbst angeschrieben, um mich zu einer (online-)Veranstaltung einzuladen, und wir hatten einen Nachmittag am Spielplatz ausgemacht, um uns davor ein bisschen kennenzulernen. Kennenlernen am Spielplatz ist natürlich immer Kennenlernen mit Hindernissen. Nikola’s Kleiner war genau an diesem Tag anhänglicher denn je, und es musste herausgefunden werden, ob Schlaf oder Essen oder einfach nur ganz viel Aufmerksamkeit helfen würde. Währenddessen bemerkte meine Kleinere die Eiseskälte und wollte nachhause, während die Größere die Kinder im Ringelspiel auf Trab hielt, und als dann die Kleinere doch noch bleiben wollte, weil sie neue Freundinnen gefunden hatte, wollte die Größere gehen. Und als alle Kinder gerade gut beschäftigt waren, raschelte es ganz oben im Baum neben uns: dort harrte ein Mädchen genüsslich aus, während seine Mutter nach ihm suchte. Nikola ging, der Mutter bescheid zu geben. Wir kennen das: wie siedend heiß die Angst einschießt, wenn man ein Kind nicht findet. So verging ein kalter Nachmittag, an dem Nikola und ich merkten, dass es sehr viel mehr auszutauschen gab, als in ein paar Stunden mit Kindern hätte Platz finden können.

Sorority Mothers Meet-Up: das Vorgespräch

Wir einigten uns auf ein Zoom-Meeting gemeinsam mit Rosina. Mit ihr hatte Nikola vor kurzem die Gruppe „Sorority Mothers“ gegründet, ein Netzwerk feministisch denkender Mütter. In ihrer Veranstaltungsreihe laden die beiden möglichst verschiedene Frauen ein, um eine Vielfalt an individuellen Wegen abzubilden, aus denen die Teilnehmerinnen sich mitnehmen können, was für sie selbst gerade hilfreich ist. Denn auf die Frage, wie man Mutterschaft und einen Job, den man liebt, vereinbaren kann, gibt es so viele Antworten wie arbeitende Mütter.

Das Vorgespräch, abends, auf Zoom, mit weniger Ablenkungen, war sehr berührend. Ich war wieder einmal völlig erstaunt, dass meine intimsten Erfahrungen von anderen Müttern geteilt werden. Dass den Ängsten, die man sich kaum zu formulieren traut, mit „oooh ja, das kenn ich“ begegnet wird. Mir wurde auch wieder bewusst, wie wertvoll ehrliche Gespräche sind. Man entdeckt so viele Verbindungen, und die eigenen Zweifel werden gemildert, weil andere sie auch kennen. Zweifel werden ja stark verstärkt von dem Gefühl, dass man die Einzige ist, die sich mit ihnen herumschlägt. Wie erleichternd, dass man sie teilen kann.

Wiedereinmal: Verletzlichkeit als verbindende Kraft

Gerade als Mütter glauben wir oft, unsere Zweifel und Sorgen nicht zeigen zu dürfen, weil die anderen sonst glauben könnten, wir seien schlechte Mütter. Dabei ist die erste Zeit mit Kindern die verletzlichste Zeit im Leben vieler Frauen. Die eigene Identität wackelt, vieles, worüber man sich sicher war, steht plötzlich in Frage. Vielleicht, weil so viel Aufmerksamkeit auf dem (Über-)Leben selbst liegt. Schließlich war Kinder zu kriegen den größten Teil der Menschheitsgeschichte das Lebensgefährlichste, was eine Frau tun konnte. Aber selbst das wissen wir nicht, denn uns wird von allen, von denen wir’s wirklich nicht wissen wollten, erzählt, wie schön und leicht Kinderkriegen bei Naturvölkern ist, und wenn wir das nicht genauso elegant schaffen, ein Kind aus uns herauszupressen, locker an eine Hauswand gelehnt, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass wir degeneriert sind oder nicht in Verbindung mit unserer Natur. Right. Ich spüre den Schreck meiner ersten Geburt immer noch in meinen Knochen. Ja, es gibt sie, die naturgegebenen Mütter, die eine Geburt als wunderschön und orgiastisch erleben, und ich freu mich für sie. Nur sind die Anderen, für die das nicht so leicht geht, keine schlechteren Mütter.
Und ja, manchmal sieht man glückliche Mütter mit glücklichen Kindern und einer großartigen Karriere, denen scheinbar alles leicht von der Hand geht, und ich zolle ihnen meinen Respekt. Allein, ich hab keine Ahnung wie die das machen. Und ob es sich so leicht anfühlt, wie es aussieht, wage ich zu bezweifeln. Und dann von einer Mutter, die man von der Ferne toll findet, zu hören: „puh, ist das anstrengend“ und: „mach ich das eigentlich richtig?“ und: „ich weiß grad nicht weiter“: das tut gut. Because we are in it together. Oder können es sein, wenn wir uns trauen, zuzugeben, dass wir auch nur Menschen sind.

Wie gut es tut, einander abseits aller Mütter-Ideale ehrlich zu begegnen

Was hilft? Ehrlichkeit. Ein Gespräch unter Vertrauten. Und das Gespräch mit Rosina und Nikola, obwohl ich sie so gut wie gar nicht kannte, war so ein Gespräch.

Das zweite Gespräch führten wir mit einer größeren Gruppe anderer Frauen, trotzdem war es genauso ehrlich und offen und berührend. Gleich am Anfang fragten Nikola und Rosina ab, wie es mit der Erwartung aussieht, die man an die eigene Mutterschaft hatte, bevor man ein Kind geboren hat: Gab es konkrete Vorstellungen? Und haben diese Vorstellungen dann auch zugetroffen? – Nun ja. Man kann festhalten: es kommt immer anders, als man denkt. In vielen Fällen ganz anders, in einigen nur ein bisschen anders. Zu lernen gibt es jedenfalls viel.

Auf Rosina’s Vorschlag hin hab ich dann einen Text aus meinem Blog vorgelesen: meine zwei Rollen und ihre Vereinbarkeit, und danach ihre Fragen beantwortet. Natürlich kann ich euch jetzt nicht alles beschreiben, wovon wir geredet haben, aber ich versuche zusammenzufassen, was mir zentral erscheint. Wenn ich von meinen eigenen Erfahrungen erzähle, bin ich mir oft nicht sicher, wie relevant sie für die anderen sind, aber wie so oft habe ich auch hier gemerkt, dass sie relevant sind. Weil wir einander Spiegel sind, und weil wir uns selbst in den persönlichsten Erzählungen anderer Menschen wiederfinden. Oder etwas lernen, was uns bisher fremd war, und durch eine ehrliche Erzählung greifbarer und fühlbarer wird. Das ist der Kern meiner Lieder, aber es ist auch der Kern jedes guten Gesprächs. Und dieses Gespräch versuch ich überzuführen in meinen Text hier.

Mutter vs. Musikerin

Dass ich Mutter wurde, war nicht geplant. Ich hatte anderes im Kopf, sah mich mehr als Einsiedlerin denn als Familienmensch. Im Nachhinein noch verständlicher als davor: man hat ja plötzlich keine Zeit mehr für sich selbst. Alles ist so dicht gedrängt und anstrengend. Man muss so viel lernen, so viel aushandeln, so viel zur-Verfügung-Stehen. Das hatte ich wohl schon geahnt. Trotzdem wollten mein Mann und ich uns allen vorherigen Zukunftsvisionen zum Trotz auf das Eltern-Werden einlassen. Doch davor wollt ich noch ein Album fertig machen und veröffentlichen, und mein Produzent und der A&R meines Labels gingen großartig mit der Überraschung um. Wir mussten uns eben mehr beeilen als wir dachten. Also los. Die Schwangerschaft war also arbeitsam, und körperlich eine Tortur, ich behielt kaum Essen und magerte ab, während mein Bauch riesengroß und kugelrund wurde. Die Geburt war furchtbar, die Tage danach schlaflos: ich wachte neben meinem Baby, aus Sorge, es könne zu atmen aufhören. Ich hatte Angst vor der Dunkelheit, vor dem Aufstehen. Ich fürchtete, nie wieder ein Teil der mir davor so vertrauten und selbstverständlichen Welt zu werden.

Diese Gefühle sind dann später zu Liedern geworden, aber während ich sie erlebte, glaubte ich nicht, je wieder Worte finden zu können, die für irgendwen anderen interessant sein könnten. Im Gegenteil: mein Gefühl von Selbstbewusstsein und Kompetenz hatte sich in Luft aufgelöst. Ich hatte nichts zu sagen, war so voll von Eindrücken und gleichzeitig so ausdrucksleer. Alles in mir war dem Kind und meinem eigenen Überlegen zugewandt. Das klingt so dramatisch, und genau so dramatisch hat es sich auch angefühlt.

“Man fürchtet, das, was man vor der Geburt wusste und selbstverständlich konnte, plötzlich nicht mehr abrufen zu können. Der Zweifel ragt in alles hinein, dessen man sich vorher selbstverständlich sicher war.”

Meine Angst wurde ich im Laufe der Jahre mit der Hilfe einer großartigen Therapeutin los. Eine Freundin von mir hatte mich hingeschickt, sehr bestimmt, das hat mich gerettet. “Die Dunkelheit hat keine Farben” konnte ich Jahre später einfach so runterschreiben, weil ich so genau wusste, wovon ich erzählen will.

Von dem Gefühl von Kompetenzverlust dachte ich, dass nur ich es erlebt hatte. Doch im Vorgespräch zu der Veranstaltung für die Sorority Mothers sagte Rosina: “ach das kenn ich!”. So ganz selbstverständlich. Wie gut es tut, nicht allein zu sein! Nicht die Einzige zu sein! Denn dieses Gefühl von Kompetenzverlust verunsichert einen zutiefst. Man fürchtet, alles, was man vor der Geburt wusste und selbstverständlich konnte, plötzlich nicht mehr abrufen zu können. Es macht auch einsam, weil man ja Sorge hat, dass die Leute, denen man es offenlegt, es bestätigen. Man verliert sich im Zweifel, der plötzlich in alles hineinragt, dessen man sich vorher selbstverständlich sicher war. Und der Zweifel manifestierte sich: das erste Konzert, mein Kind war 3 Monate alt, war eine Katastrophe: Ich saß auf der Bühne, wusste nichts zu sagen, dachte, es wäre alles völlig irrelevant, stotterte herum, vergass sogar Texte, die ich selbst geschrieben und schon 100x gesungen hatte. Meine Zweifel fuhren mit mir Hochschaubahn. Ich fragte mich, ob das vielleicht ein Missverständnis gewesen war, und ich gar keine Künstlerin, Musikerin, Sängerin, Liedermacherin sei. Sondern einfach nur eine Mutter mit ungewisser Zukunft.

Im Laufe der Monate fand ich langsam wieder in meine Rolle. Ich spielte wieder selbstbewusster Konzerte, während mein Mann im Backstageraum unsere Tochter auf und ab trug, ich konnte das Popfest mit-kuratieren. Neue Lieder zu schreiben fiel mir schwerer als früher, alles ging langsamer, aber ein paar wurden fertig. Ich nahm sogar ein Album auf, doch es landete in der Schublade: ich fand es nicht gut genug. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich es nicht veröffentlicht habe. Es hätte den Aufmerksamkeitszirkus aufrecht erhalten, aber glücklich hätte es mich nicht gemacht. Ich musste noch warten, sammeln, eine neue Sprache für dieses neue Leben finden.

“Ich war erschöpft und leer und ausgelaugt. Alles, was ich an Aufmerksamkeit und Kreatitivität zu bieten hatte, floss direkt in meine Kinder.”

Dann entschieden wir uns für ein zweites Kind. Wieder hatte ich diese erste Zeit unterschätzt. Ich wusste schon, wie ich als Mutter sein wollte – um das herauszufinden hatte ich über zwei Jahre Zeit gehabt – aber jetzt war gar keine freie Energie oder Zeit oder Aufmerksamkeit mehr da, um die eigenen Kunst voranzutreiben. Wie ich das unterschätzt hatte! Null Zeit für mich, und zwei kleine Wesen, deren Angelpunkt ich war. So viel Verantwortung. Mein Mann war immer ein präsenter Vater, wir wollten immer alles 50:50 teilen, aber ich tappte in die Falle, in die viele tappen: ich dachte, ich stille ja, also ist es besser, er verbringt seine Zeit mit Arbeit – wir waren beide immer selbstständig – weil ich ja sowieso in den kurzen Pausen zwischen den Still-Mahlzeiten nicht dazu komm, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn, ein ganzes Lied zu schreiben. Außerdem war ich so unsicher: wann würde das, was ich schaffe, wieder Geld einbringen? War es da nicht besser, er verdiente Geld und ich bliebe derweil bei den Kindern? Und die kleineren Jobs zwischendurch gehen sich ja gut aus, weil er ja da ist, wenn ich arbeiten muss. Das erste Konzert nach der Geburt meines zweiten Kindes, es war gerade drei Monate alt, war furchtbar. Wieder. Ich saß am Klavier und dachte: warum sitz ich überhaupt hier? Ich hab doch gar nichts zu sagen. Nach diesem Konzert traf ich eine Entscheidung: ich würde keine Konzerte geben, bis ich wieder das Gefühl hatte, etwas zu sagen zu haben. Etwas zu geben zu haben. Ich war mir nicht sicher, dass das irgendwann wieder der Fall sein würde. Ich war erschöpft und leer und ausgelaugt,. Alles, was ich an Aufmerksamkeit und Kreativität zu bieten hatte, floss direkt in meine Kinder.

“Ich musste mich sammeln. Und Worte finden. Ich begann, langsam, langsam, Lieder auf deutsch zu schreiben. Es war, als müsste ich eine neue Sprache erfinden.”

Es war beängstigend, aber die beste Entscheidung, die ich in dem Moment hätte treffen können. Durch die Abwesenheit von der Bühne konnte ich mich wieder sammeln. Für andere zu schreiben, singen oder performen ging gut, ich war dankbar für alles, was an mich herangetragen wurde. Doch für meine eigenen Lieder brauchte ich noch Zeit. Ich musste mich sammeln. Und Worte finden. Ich begann, langsam, langsam, Lieder auf deutsch zu schreiben. Es war, als müsste ich eine neue Sprache erfinden. Mehr Sein, das erste Lied, wurde mein persönliches Manifest. Ich kann nicht mehr sein als ich bin. Ich kann nicht mehr wollen als ich will. Wie selbstverständlich und unverständlich gleichzeitig. Dass ich nämlich auch nicht mehr wollte, in dieser Zeit, mich nicht der Öffentlichkeit und ihren Bewertungen aussetzen wollte, das war für viele unverständlich. Wenn ich einmal abends unterwegs war, hörte ich von allen Seiten: Und, was machst du gerade musikalisch? Und ich dachte mir nur: wenn du wüsstest, wie mein Tag ausschaut, würdest du mir dazu gratulieren, dass ich hier überhaupt in halbwegs angemessener Kleidung vor dir stehe. Und es schaffe, freundlich zu sein. Dafür reicht meine Kraft gerade noch aus. Für mehr nicht.

Die Schaffens-Pause hat sich angefühlt wie eine Ewigkeit. Aber sie ging vorbei.

Es hat zwei Jahre gebraucht, bis ich wieder auf die Bühne gegangen bin, und dann war es plötzlich ganz anders und großartig: ich war eine andere geworden, aber eine, die wieder selbstbewusst erzählte, was sie beschäftigte, ohne ständig daran zu zweifeln, ob es relevant war. Inzwischen weiß ich, dass ich die Einzige bin, die mein Lied relevant finden muss, und wenn es so ist, werden sich höchstwahrscheinlich auch andere finden, die das so empfinden. Und wenn das einmal nicht so ist, dann hat man halt ein irrelevantes Lied geschrieben. Auch das darf sein. Das Selbstbewusstsein, so zu denken, ist ein Produkt der letzten Jahre. Das Älter-Werden hat geholfen. Und die Mutterschaft hat mir sehr deutlich gemacht, was ich ernst nehmen will und was nicht.

Die Jahre, in denen ich aus der Öffentlichkeit verschwunden war, waren wichtige Jahre: meine Kinder gut zu begleiten, wird wohl die verantwortungsvollste Aufgabe meines Lebens bleiben. Ich hab viel Zeit und Gedankenkraft darauf verwandt, drauf zu kommen, wie ich dieser Verantwortung begegnen will. Ich will ihnen ermöglichen, ihren eigenen Weg zu gehen, weil sie sich selbst kennen lernen dürfen. Ihnen zeigen, wo meine persönlichen Grenzen sind, und ihnen damit ermöglichen, ihre Grenzen zu spüren und zu wahren. Ich will sie spüren lassen, dass sie geliebt sind, und dass wir alle voneinander lernen. Natürlich scheitere ich täglich an meinen Idealen, ich bin angestrengt, ich stehe nicht gerne ständig zur Verfügung und muss immer noch lernen, wo der Grat ist, auf dem ich zwischen Für-Sie-Da-Sein und Mein-Eigenes-Glück-Finden wandere. Es gibt eben noch viel zu lernen.

Was hilft

Mein Mann und ich haben im Laufe der Jahre vieles ausgehandelt, gelernt, ausbalanciert. Auch vieles ausgestritten, auch den Umgang mit Konflikten muss man eben lernen. Wir schaffen schon seit längerem eine ungefähre 50:50 Aufteilung aller elterlichen Aufgaben, wir verstehen langsam, dass Zeit manches entschärft. Wir haben keine Rezepte, aber wir versuchen, in Kontakt zu bleiben und zu ändern, was gerade nicht passt. Die großen Linien unseres Lebens zeichnen wir gemeinsam, die Details darf jede*r für sich ausmalen. Wir geben einander viel Freiheit in Form von Zeit, die eine*r alleine mit den Kindern ist, um der*m anderen einen ruhigen Abend allein, mit Arbeit, mit Freund*innen, mit Nichts-Tun zu ermöglichen. Das gemeinsam-sein wird dadurch viel bewusster. Einmal in der Woche setzen wir uns zu viert zu einer Familienkonferenz zusammen und jede*r formuliert Freude, Trauer, Wut, Wünsche oder Ideen, so gut sie oder er kann. Wir üben noch. Manchmal trinken wir auch nur Kakao.

Gespräche wie jenes mit den Sorority Mothers sind selten, aber ich will viele solcher Gespräche führen, wenn wir uns wieder physisch begegnen können. Menschen mit Worten des Trostes, der Zuversicht und des Verständnisses sind immer in der Nähe. Wir müssen sie halt (an)rufen, das ist manchmal das Schwierigste. Sich einander mitzuteilen, inklusive aller Ängste und Sorgen, auf die Gefahr hinauf, dass man sich lächerlich macht, kann zu dem Schönsten führen, das wir einander geben können: Verbundenheit. Das Einsamkeits-Gegengift. Der größte Trost. Freundschaften zu pflegen gehört zu den schwierigsten Herausforderungen, wenn man Kinder bekommen hat, und ist für mich doch eine der wichtigsten Hilfen. Mit meinen Freund*innen zu telefonieren, mir Trost oder Rat zu holen, und zu geben, wenn ich danach gefragt werde, gehört zu den schönsten Seiten meines Lebens. Egal, ob sie in einer ähnlichen Situation sind wie ich. Empathie lässt uns haushoch über unsere Lebensumstände hinauswachsen lassen.

Und solltet ihr gerade in der Lebensphase sein, in der ihr auf der Suche nach anderen Müttern seid, die sich trauen, ihre eigenen Wege zu finden, dann kann ich euch die Gruppe der Sorority Mothers empfehlen. Ich bin ja auch auf facebook, dort könnt ihr mich gerne anschreiben, oder direkt Teil der Facebook-Gruppe werden.

Wie schön, dass wir nicht alleine sind. Danke Rosina und Nikola für die Einladung und das wunderbare Gespräch, das mich zu diesem Text (an dem ich übrigens tagelang ratlos gesessen bin, bis ich über einen Tip von Nikola ins Schreiben kam) inspiriert hat. Alles Liebe an euch alle!

Comments: 3

  • Annika

    Antworten 09/02/202110:10

    Danke für diese wunderbar anrührenden, ehrlichen und unverfälschten Worte. Das hat mich stark berührt und ich musste einige Male meine Klöße runterschlucken. Jetzt höre ich deine Lieder und starre aus dem Fenster. 😉 Kann Man Dich für Spielplatzdates buchen? 😉

  • monika herschberger

    Antworten 11/02/202120:33

    toll, kann ich gut nachvollziehen. bin bildende künstlerin und hatte auch ziemlich mit der balance zu kämpfen zwischen kunst, kind und job/geld verdienen….

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