Wellenklänge-Eröffnung:
Ihr Lieben. Ich muss ein bisschen schwelgen. Denn die Eröffnung der wellenklaenge, lunz am see mit dem wunderbaren Schmusechor und meiner großartigen Band war so unglaublich schön, ein berührendes Erlebnis auf mehreren Ebenen, die Früchte der letzten Wochen. Vielleicht auch die Früchte der letzten Monate und Jahre, denn es war ein Konzert, das eingelöst hat, was ich mir selbst versprochen hab und trotzdem in regelmäßigen Abständen bezweifle: dass das, was ich mache, das, was ich will, das, was ich auf die Bühne stelle, nämlich genau mich und keine hinzugefügte Pose; dass das gut ist, wie es ist. Was es diesmal so besonders besonders gemacht hat, war natürlich viel mehr als ich.
Besucht dieses wunderbare Festival, es geht noch bis Ende Juli und wiederholt sich glücklicherweise jedes Jahr.
I
Schon die einführenden Worten von Julia Lacherstorfer haben mich so berührt, dass ich die Tränen zurückhalten musste (verheult auf die Bühne kommen ist selbst mir zu arg), weil ich mich ganz gesehen und gehört gefühlt habe. So vorgestellt in ein Konzert zu gehen schält einem gleich alle unnötigen Schichten von der Haut und lässt einem in dem Gefühl, genau die sein zu dürfen, die man ist, auf die Bühne gehen. DANKE Julia. Danke für die Einladung, die Idee, die Verkupplung mit dem Schmusechor, die Klarheit in deiner Kommunikation. Die Wertschätzung ist sowas von gegenseitig, was deine Worte noch wertvoller macht.
Julia Lacherstorfer, Simon Zöchbauer und das wunderbare Team rund um sie sind großartige Gastgeber*innen, es war eine leichte und liebevolle Atmosphäre, und ich wäre am liebsten das ganze Festival geblieben.
DANKE.
Ich komme wieder, auch als Gast.
II
Der Auftritt des Schmusechors war so ergreifend, dass die ersten Tränen schon geflossen sind, noch bevor der Chor überhaupt auf der Bühne stand. Schon von der Ferne hörte man sie aus dem Boot singen, ein von Sixtus Preiss nur für diesen Auftritt komponiertes Intro für den Song Mehr Sein, es war schaurig schön und richtig spannend.
Verena Giesinger, die den Chor leitet, hab ich schon einige Monate vorher kennengelernt, das erste Mal via zoom noch mitten im Lockdown, das zweite Mal in meinem Arbeitsraum, in dem wir stundenlang gesessen sind und nicht nur über Arrangements und Lied-Auswahl, sondern gefühlt über alles, was uns sonst gerade bewegt, geredet haben. Es war ein Treffen mit offenen Herzen und großer Vorfreude, und in den folgenden Wochen haben wir über Arrangements nachgedacht, die Verena dann in vielen Arbeitsstunden fertig überlegt und arrangiert hat. Und dann mit dem Chor einstudiert! Wie unglaublich schön, mit jemandem zu arbeiten, die ganz für das, was sie tut, brennt, und es nicht nur richtig gut, sondern auch mit spürbarer Hingabe, Freude und Leichtigkeit macht. Wer den Schmusechor schon erlebt hat, hat das sicher schon geahnt…
Und dann der Chor!
Schon in der ersten Probe hatte ich Gänsehaut vom ersten Ton an. Und je mehr Zeit wir miteinander hatten, desto sympathischer wurde mir jede*r einzelne. Wie Julia in ihren einführenden Worten so schön gesagt hat: der Schmusechor ist ein sehr ungewöhnlicher Chor, weil sie sich nicht zu vereinheitlichen versuchen, sondern als individuelle Persönlichkeiten sichtbar werden, die trotzdem etwas Gemeinsames schaffen, das ein großes Ganzes ist, eine große Bewegung in die gleiche Richtung. Mit ihnen haben meine Lieder an Volumen gewonnen, nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich. So wie ich schreibe, ist es nicht selbstverständlich, dass man dahin mitkommen kann, wo ich hinziele, aber der Schmusechor ist mitgekommen und hat ein paar Dimensionen von Liebe und Verbundenheit hinzugefügt.
Die Scherben wurden aufgehoben, mit einem Chor hinter mir, der seine ganze kollektive Seele hineingelegt und so schön und in genau dem Spirit gesungen hat, den auch ich gespürt und intendiert habe, so, dass es mich gefühlt zwei Meter über den Boden gehoben hat.
Und die großartige Mave Ventura! Sie überlegt sich für jeden Auftritt ein eigenes Konzept und setzt es mit der Hilfe anderer Chormitglieder um. Auch wir sind in den Genuss gekommen, Schmusechor-gestylt auf die Bühne zu gehen!
DANKE.
Wir sehen uns wieder.
IV
Emily Stewart , Peter Rom, Hanibal Scheutz. Wie dankbar ich bin, mit euch die Bühne teilen zu dürfen. Mit eurer großen Musikalität und mit wer ihr seid, ohne je zu vergleichen, mit trockenem Humor und stabilem Engagement trotz aller Ungewissheiten. Nach den Jahren der Pause hat es gedauert, bis ich wieder entspannt auf einer Bühne sitzen konnte, ohne Sorge, etwas falsch zu machen, jemandem nicht gerecht zu werden. Ihr habt mir dieses Gefühl nie gegeben, das war schon meine Kiste, für die ihr mich dankenswerterweise ausgelacht habt, oder auch: milde gelächelt, die Lesenden mögen selbst tippen, wer wie auf meine Unsicherheiten reagiert. Am Freitag hab ich realisiert: ich bin angekommen, ganz bewusst, selbstbewusst, musikbewusst, euch-im-Rücken-habend-bewusst. Ich steh da und denke staunend: so gehört das also! Genau so!
Mit euch neben mir ist es leicht, ganz entspannt ganz präsent zu sein.
DANKE.
Viel Liebe und Freude auf Alles, was da noch kommen mag.
V
Sixtus Preiss. Der bekommt einen extra Spot. Zuerst einmal für das extra komponierte Intro, und die unglaublich schönen Arrangements, die er für dieses Konzert geschrieben hat. Aber dann, immer wieder im Geiste, viel zu selten ausgesprochen oder aufgeschrieben: für alles, was ins Album und in mein musikalisches Tun der letzten Jahre geflossen ist. Seine Hingabe, seine Sturheit, sein Feuer, seine Feinfühligkeit, seine Dranbleiben. Die Musik auf „Alles Bleibt“ ist nur wegen ihm geworden, was sie ist, der Klang, die Arrangements, diese ganze Produktion, das habt ihr ihm zu verdanken. Und ich im Speziellen hab ihm auch zu verdanken, dass er mich regelmäßig so fordert, dass ich zuerst platzen könnte vor Wut und danach vor Freude über etwas neu Gelerntes.
DANKE:
Und ja, wir sehen uns sowieso.
VI
Das Publikum
Liebes Publikum. Ohne euch wäre mein Tun sinnlos, ihr erfüllt jedes Konzert mit einer ganz speziellen Athmosphäre. Alle Premieren-Publikums-Sorgen (kommen Sie nur, um zu sehen und gesehen zu werden? Oder doch wegen der Musik?) haben sich in Nichts aufgelöst, ihr wart wunderbar, ganz da und aufmerksam, begeistert und berührt, weinend und lachend.
DANKE.
DANKE auch für alle Worte, die ihr per e-mail, social media oder direkt an mich richtet. Sie sind sinnstiftend und motivieren mich, weiter zu machen.
Ich hoffe, wir sehen uns noch oft wieder.
Karin
20/07/202122:19Das war noch so viel mehr als ein zauberhaft berührender Konzertabend – danke!
Violetta Parisini
20/07/202122:58wie schön, danke Karin.